Montag, 20. Oktober 2008

Chuverada



Gestern gab es einen chuverão, heute eine chuverada (Landregen). Entsprechend sahen die Wege aus, ist mir aber immer noch lieber als die Landstrasse auf dem Weg nach Cunha, die ich ab und zu benutzen musste und die auch gar nicht so wenig befahren war.
In dem kleinen Oertchen Rocinha (nein, nicht die Favela!) goennte ich mir einen Kaffee + ein (riesiges) Stueck Kuchen. Das ganze fuer 1 R$ (ca. 0,36 EUR)!
Ploetzlich entdeckte ich eine Kolonie Urubus (Geier), die erst mal ausfuehrlich fotografiert werden mussten.
Nachdem ich mein Rad an einer Tankstelle abspritzen konnte, fand ich eine nette Pousada fuer 30 R$. Abends gab's noch einen PF (prato feito) vom Buffet zum Sattessen - que vida boa!
Hoffentlich wird das Wetter morgen besser auf dem Weg nach Paraty.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Getrennte Wege


Als wir gestern in Cruzeiro angekommen waren, hielt sich die Begeisterung sehr in Grenzen. Der Ort machte ueberhaupt keinen einladenden Eindruck. Auch die Hotelsuche erwies sich als schwierig, da hier in der Naehe irgendein Event stattfindet. Schliesslich landeten wir in einer besch... Absteige, bisher das schlimmste Hotel. Erst auf Nachfrage gab es ein zweites Handtuch und die Bettdecke. Alles war irgendwie vergammelt und defekt. Naja, eine Nacht uebersteht man irgendwie...
Da uns langsam die Zeit davon laeuft, beschlossen wir, mit dem Bus nach Paraty zu fahren. Beim Busbahnhof (hier Rodoviária genannt), erfuhren wir, dass es keine Direktverbindung nach Paraty gibt. Man muss also umsteigen und mit einer anderen Busgesellschaft fahren, die bei der Rodoviária nicht vertreten ist. Zum Anrufen dort war es aber inzwischen zu spaet.
Am naechsten Morgen gegen 7:15 Uhr erfuhren wir dann, dass der Bus gerade abgefahren ist und der naechste erst um 18:00 Uhr faehrt. In Cruzeiro wollten wir aber nicht bleiben.
Ich war bereit, mit Graça in den Bus nach Rio zu steigen, um dort noch den Strand zu geniessen.
Als sie dann vorschlug, ich koenne ja auch alleine nach Paraty fahren, war ich dann aber sofort einverstanden. Ich rechnete mit drei Tagen fuer die Fahrt nach Paraty.
Gegen 10:00 Uhr machte ich mich dann auf den Weg...
Bald zogen schwarze Wolken auf, so dass ich lieber Unterschlupf in einer lanchonete (Imbiss, Schnellrestaurant) suchte. Der chuvão (langer, starker Schauer) liess dann nicht lange auf sich warten. Waehrenddessen genoss ich coxinha de aipim mit Guaraná. Nach dem Schauer noch eins fuer unterwegs eingepackt und los!
Auf einer Erdstrasse an aermlichen Haeusern vorbei kam ich bald nach Cochoeira Paulista. Dort musste ich etwas suchen, fand dann aber wieder meine geliebte Estrada Real, diesmal etwas matschig nach dem Regen. Rechtzeitig vor Sonnenuntergang erreichte ich Guaratinguetá.

Freitag, 17. Oktober 2008

Enttaeuschung in Caxambu


Unser Ziel von Cruzilia aus war heute eigentlich das beruehmte Thermalbad Caxambu.
Der Weg ueber Baependi war sehr schoen, und da wir wieder frueh gestartet sind (ca. 7:00 Uhr), war das Klima anfangs erst mal sehr angenehm. In Baependi konnte Graça endlich ihre defekte Sattelstuetze tauschen, und musste nicht immer Samba-le-le auf dem Rad tanzen.
Schnell waren wir dann auf der Landstrasse nach Caxambu gekommen, worauf Graça sich schon lange gefreut hatte. Aber leider war das Balneario geschlossen, so eine Enttaeuschung fuer sie.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Nachricht aus Cruzilia

Liebe Blog-Leser!

Das mit dem Blog-Schreiben von unterwegs (dazu noch mit Bildern und Tracks) hat sich doch als schwieriger herausgestellt, als wir dachten.
Dehalb hier unsere letzten Tage in Kurzfassung:

Am 10.Okt. haben wir Ouro Preto erreicht, das Ende des Caminho do Diamantes. Da abzusehen ist, dass wir Paraty nicht mehr erreichen koennen, haben wir von dort einen Bus genommen nach São João del Rei, um ersten mit der historischen Dampflok Mara Fumaça zu fahren und zweitens Graças Verwandte in der Naehe zu besuchen.
Heute Mittag sind wir dann in Carrancas angekommen, und haben erfahren, dass im naechsten Ort Traituba keine Uebernachtungsmoeglichkeit mehr existiert, somit haetten wir noch 60 km fahren muessen; bei diesen Erdstrassen und dem staendigen auf und ab ein Ding der Unmoeglichkeit. Deshalb haben wir kurzerhand uns mit dem Pickup nach Cruzilia bringen lassen.

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Von São Gonçalo nach Serro


Der 2. Tag beginnt mit einem wunderbaren Fruehstueck in der Pousada Refúgio dos 5 Amigos. Alles ist selbst gemacht und einfach lecker. Wir unterhalten uns noch intensiv mit der Schweizer Besitzerin, die schon seit 30 Jahren dort lebt und sich schon frueh mit Oekotourismus befasst hat. Zu unserem Erstaunen erzaehlt sie uns, dass der Tourismus auf der Estrada Real in den letzten Jahren eher abgenommen hat. Graça laesst sich genau den Garten erklaeren, wo Vieles waechst, was sie von ihrer Kindheit her kennt.
Auch an diesem Tag ist der Weg wieder sehr anstrengend, diesmal ist aber keiner von uns gestuerzt. Im Grunde genommen ist der Weg eher fuer Mountainbiker geeignet (wie mich) als fuer Tourenradler mit viel Gepaeck.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Nochmal geheiratet...

Nach 7 Jahren standesamtlicher Ehe haben wir uns kurzfristig (1 Woche vorher) dazu entschlossen, uns jetzt auch noch den Segen der (katholischen) Kirche dazu geben zu lassen.
Und es hat tatsaechlich noch geklappt.
Am Sonntag, dem 28. 9. 2008 wurden wir in der Kirche Nossa Senhora da Saúde in Curicica - Rio de Janeiro kirchlich getraut.
Anschliessend gab es noch ein wunderbares Fest.

1. Tag auf der Estrada Real

Endlich geht der Urlaub richtig los! Wir sind auf der Estrada Real. Mein Traum geht in Erfuellung.
Und es ist wirklich wunderschoen auf diesem Schotter- bzw. Erdweg. Aber auch sehr anstrengend.
Erst nach 18:00 kommen wir im Dunkeln in São Gonçalo an - in einer Pousada, die von einer Schweizerin gefuehrt wird. Beide sind wir von Blessuren gezeichnet - ich bin einmal, Graça sogar zweimal gestuerzt.

Dienstag, 16. September 2008

Endlich in Rio!

Morgens wurden wir um 7:15 Uhr schon wieder abgeholt, so dass wir praktisch keine Zeit zum Fruehstuecken hatten. Sch.... Organisation!

Unser Flug dauerte ca. 10 Stunden. In Rio am Flughafen erwartete uns schon ungeduldig unsere Gastfamilie (Freunde von Graça), die bereits den Transport zu ihrem Haus im Stadtteil Curicica mit einem VW-Bus organisiert hatte. Dann hiess es erst Mal, sich noch ueber 30 km durch das Verkehrschaos von Rio zu kaempfen, und das zur Rush-Hour! Ein Wahnsinn... Diese Strecke mit dem Rad zu fahren waere undenkbar.
Im Haus angekommen, gab es natuerlich erstmal leckeres brasilianisches Essen mit Reis und schwarzen Bohnen (Feijão) und Guaraná.

Montag, 15. September 2008

Flug nach Lissabon

Der Flug nach Lissabon ueber Frankfurt war wieder mal mit Aerger verbunden:
Die Lufthansa (die fuer die TAP den Flug durchfuehrte) hat mal eben so ihre Gepaecktransport-Gebuehren geaendert, so dass wir pro Fahrrad noch 150 EUR extra berappen mussten. Zum Zeitpunkt des Ticketkaufs im August hiess es noch, die Fahrraeder koennten kostenlos (als 2. Gepaeckstueck) mitgenommen werden.

In Lissabon dann mussten wir sehr lange auf den Transfer zum Hotel warten. Als wir gegen 23 Uhr endlich ankamen, gab es keine Moeglichkeit mehr, im Restaurant etwas zum Essen zu bekommen.
Also machte ich mich auf den Weg, irgendwo etwas zu Essen zu besorgen; irgendwo musste es hier in der Naehe ja einen Imbiss oder so etwas geben. Das war aber nicht so einfach. Erst gegen 1 Uhr war ich wieder mit gebratener Ente vom Chinesen zurueck.
Dazu noch ein Erlebnis von unterwegs: An einer Ampel standen Polizisten, so dass ich bei Rot lieber warten wollte. Andere Passanten ueberquerten trotzdem seelenruhig die Strasse, was auch zu keinerlei Reaktionen der Beamten fuehrte. Andere Laender, amdere Sitten...

Sonntag, 14. September 2008

Wochenende vor dem Flug

Das Wochenende vor unserem Flug war natuerlich wieder ziemlich stressig.
Insbesondere das Auseinanderbauen und Verpacken der Fahrraeder hat uns viel Zeit gekostet.



Freitag, 22. August 2008

Tracks der Caminhantes gefunden

Jetzt habe ich doch noch die Original-GPS-Tracks der Caminhantes (Wanderer) gefunden.
Im Jahr 2002 haben Cláudio Leão und Cláudio Gil eine 36-tägige Wanderung auf der kompletten Estrada Real unternommen (1410 km) - mit Unterstützung des Instituto Estrada Real. Die gesamt Strecke wurde per GPS aufgezeichnet und steht jetzt im Portal GeoBusca zum Download für registrierte Nutzer zur Verfügung. Mit den GPS-Daten lässt sich auch ein exaktes Höhenprofil erstellen.
Somit sind Unklarheiten über den genauen Verlauf der Estrada Real erst mal beseitigt und die Tracks können mit Karten und Luftbildern abgeglichen werden.

Donnerstag, 21. August 2008

Neuer Plan

Jetzt haben wir schon wieder umgeplant. Wir fahren die ganze Estrada Real, und zwar von Diamantina nach Parati, also den Caminho dos Diamantes und den Caminho Velho, insgesamt (nach TrackSource) 1020 km. Wenn wir im Durchschnitt 60 km pro Tag fahren, würden wir 17 Tage dafür gebrauchen. Realistisch? Zwischendurch wollen wir noch Verwandte besuchen und Städte besichtigen (Ouro Preto u.a.). Zum Schluss wollen wir noch mindestens einen Tag am Meer im wunderschönen Parati verbringen.
Unser Zeitrahmen für die Radtour (inkl. Busfahrt) beträgt 22 Tage.
P.S.: Mit 9930 Trackpunkten ist fast die Systemgrenze (10.000) des Trackspeichers meines GPS-Gerätes (Garmin Vista HCx) erreicht.

Linktipp:
Radtour Rio-Brasilia

Montag, 18. August 2008

Etappen geplant

Unsere Route von Tiradentes nach Diamantina auf der Estrada Real (knapp 600 km) haben wir jetzt in 10 Etappen aufgeteilt. Die kleinste Tour ist 41 km lang, die größte 78. Das klingt nicht viel, aber da es sich um Erdstraßen in bergigem Gelände handelt, und wir auch mal einkehren bzw. etwas besichtigen wollen, sind das wohl ganz angemessene Entfernungen.
Online gestellt habe ich jetzt die Routen, die ich mit TrackSource generiert habe.
Den Abschnitt von Ouro Preto nach Diamantina (Caminho dos Diamantes) konnte ich anhand einer genauen Streckenbeschreibung erstellen. Der erste Teil dagegen wird wahrscheinlich noch modifiziert werden müssen.

Auch die Genauigkeit der Tracks muss noch anhand von IBGE-Karten bzw. Google Earth überprüft werden.
Über die Eignung von Tracksource bzw. den Luftbildern von Google Earth zum Navigieren habe ich hier eine interessante Diskussion angestoßen.

Donnerstag, 14. August 2008

Test

Heute wollte ich mal eine Teststrecke fahren, den Track aufnehmen und Bilder schießen. Soweit ja klein Problem.
Aber jetzt kommt die Herausforderung: An einem fremden Rechner den Track und die Bilder übertragen, die Bilder geotaggen und das ganze ins Web spielen.
Hierzu habe ich mir heute die Uni-Bibliothek ausgesucht.
Die Rechner dort sind doch sehr eingeschränkt. Letztendlich konnte ich aber die Bilder und den Track auf den Rechner übertragen.
das Überspielen des Tracks auf GPSies war kein Problem.
Aber: Programme vom Stick dürfen überhaupt nicht aufgerufen werden - also kein automatisches Geotaggen.
Das Schlimmste aber ist: An das Picasa-Webalbum kann man sich nur unter Benutzung von Cookies anmelden - auch gesperrt.
Dann hilft nur, die Bilder direkt einzubinden:




Mittwoch, 13. August 2008

Track auf der Estrada Real erstellt

So, gerade habe ich einen einigermaßen realistischen Track erstellt für unsere geplante Strecke in Minas Gerais. Realistisch vor allem deshalb, weil die Straßenkurven dabei berücksichtigt und nicht nur gerade Linien zwischen den Orten gezogen wurden.
Möglich wurde das durch die Garmin-Karten des brasilianischen Projektes TrackSource. Diese kostenlosen Karten sind erstaunlich genau, da sie fast alle Erdstraßen enthalten. Und sie sind routingfähig, d.h. man gibt nur die Streckenorte ein und die Route wird automatisch erstellt.
Die Streckenbeschreibung habe ich dem Buch Estrada Real de Minas (ISBN 85-7359-440-3) entnommen.
Da Mapsource (das Kartenplanungsprogramm von Garmin) nicht Routen in Tracks umwandeln kann (unter Beibehaltung der Straßenkurven), habe ich zur Umwandlung das Freeware-Tool WinGDB3 genutzt.
Dieser Track wird aber sicherlich noch nicht die endgültige Version sein.

Relevante Links:
Instituto Estrada Real
Empresa das Artes
TrackSource
WinGDB3

Donnerstag, 7. August 2008

Landkartenhandlung in Rio



Bei unserer letzten Brasilien-Reise im Jahre 2001 haben wir eine ziemliche Odyssee durch Rio auf der Suche nach Landkarten erlebt. Beim IBGE wollte man uns erstaunlicherweise gar keine Karten verkaufen, sondern gab uns die Visitenkarte des Kartenladens Paulini.
Für eine so große Stadt wie Rio ist das ein vergleichsweise kleiner Laden. Daran sieht man, dass Landkarten in Brasilien eher etwas für Spezialisten sind.
Die Daten der Visitenkarte sind leider nicht mehr ganz aktuell. Die Telefon-Nr. hat sich geändert und die Homepage ist nicht mehr erreichbar, stattdessen kann ich eine E-Mail-Adresse nennen: jpaulini@bol.com.br

Flug gebucht

Hurra, unsere Flüge sind jetzt definitiv gebucht! Dank des Brasilien-Spezialisten SAMPA BRASIL aus Münster fliegen wir mit der TAP Portugal für 793€ pro Person von Bremen über Frankfurt und Lissabon nach Rio de Janeiro und zurück. Auf dem Hinflug ist eine Übernachtung in Lissabon im 4-Sterne-Hotel sogar inklusive. Für die Fahrräder kommt noch jeweils 100€ dazu. Ich muss sagen, das ist ein fairer Preis!
Danke an Uwe Mackel von SAMPA BRASIL für die bisher problemlose Abwicklung.

Shortcut für diesen Blog

Soeben habe ich bei de|nic|vu die Domain vamosbrasil.de.vu eingerichtet, die zu diesem Blog umleitet. Die Adresse ist leichter zu merken als die URL des Blogs.

Mittwoch, 6. August 2008

Garmin-Karten von Brasilien

Nun habe ich so ein teures GPS-Spielzeug, und dann bekommt man keine vernünftigen Karten für Brasilien. Was Garmin da als Vektorkarte für Brasilien anbietet, ist wohl kaum zu gebrauchen.
Doch es gibt Alternativen. Völlig kostenlos sind die Tracksource-Karten der brasilianischen GPS-Community. Parabens! Aber mal sehen, wie sie sich in der Praxis bewähren.

Tagestour in Minas geplant

Für unseren Aufenthalt bei Graças Verwandten in Minas Gerais habe ich eine erste Rundtour mit dem Mountainbike geplant. Benutzt habe ich dafür eine uralte Topo-Karte des IBGE aus den 70ern und Google-Satbilder. Wie die Wirklichkeit wohl aussehen wird?

Karten für Brasilien

Für unsere Radreise durch Brasilien sind wir auf gute Karten angewiesen. Die besten Karten bietet das IBGE an.
Einige davon könnt ihr in unserem Foto-Album Landkarten ansehen.

Viel Spaß!